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Umbau Sohlstufe Glan

Herstellung der Durchgängigkeit

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie zielt u.a. darauf ab, bis spätestens 2027 einen guten ökologischen Zustand für Oberflächengewässer zu erreichen. Die dafür notwendigen Maßnahmen in Österreich werden im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) festgelegt. Für die Glan in Klagenfurt sieht der letztgültige NGP von 2021 vor, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit und zur Restrukturierung morphologisch veränderter Fließgewässerstrecken umzusetzen sind, damit eine Verbesserung vom „mäßigen“ zum „guten“ Zustand erreicht wird. Verpflichtet zur Umsetzung der Maßnahmen ist der Konsensinhaber. Im Falle der Glan in Klagenfurt ist dies der Wasserverband Glan.

Die letzten Barrieren für die Fisch-Durchgängigkeit in der Glan im Raum Klagenfurt stellen die Sohlstufen bei Flkm 6,50 und Flkm 6,08 dar. Sie wurden im Zuge der Glan-Regulierung in den 1970er Jahren errichtet. Die Absturzhöhen betragen rd. 1,0 m. Sie stabilisieren die Gewässersohle, verhindern Eintiefungen und schränken gleichzeitig die Wandermöglichkeiten für gewässergebundene Lebewesen ein. Als ökologische Verbesserungsmaßnahme sieht der „Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan“ für dieses Hindernis die Wiederherstellung der Durchgängigkeit vor.

Im Sommer 2022 wurde die Sohlstufe Flkm 6,08 von einem Absturz zu einer doppelreihigen Beckenrampe umgebaut. Die Gewässersohle bleibt auch so weiterhin stabil. Dadurch wurde der Gewässerlebensraum für Fische, Krebstiere, Schnecken, Insektenlarven und viele andere wirbellose Tiere wieder vernetzt. Die Gewässerökologie und der Gewässerzustand werden nachhaltig verbessert und der genetische Austausch wird gefördert. Besonders wichtig ist die neue fischpassierbare Rampe für die in der Glan vorkommenden Barben. Barben sind „Weitwanderer“. Von Mai bis Juni ziehen sie in großen Schwärmen fl ussaufwärts um zu ihren Laichplätzen zu gelangen.

Die eb&p Umweltbüro GmbH begleitet das Projekt ganz gemäß der Unternehmensphilosophie: „eb&p – entwickeln, beraten und planen“:

Beginnend mit der Machbarkeitsstudie, gefolgt von der Erstellung der Einreichunterlagen für die erforderlichen behördlichen Bewilligungen bis hin zur Ausschreibung, Baubetreuung und Förderabwicklung, wurde das Projekt zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit entwickelt und realisiert.

Besonders während der sehr intensiven Bauphase standen wir dem Bauherrn beratend zur Seite und begleiteten und koordinierten, gemeinsam in einem interdisziplinären und dynamischen Team, den Ausführungsprozess: Projektkoordination, Baubesprechungen, Anrainerinformationen, Drohnenbefliegungen, Fischbergungen, grafische Aufbereitung (Info- und Baustellentafeln) u.v.m.

Im Zuge der Bau- und Rekultivierungsarbeiten konnte gemeinsam mit dem Wasserverband, der Stadt Klagenfurt (Abt. Stadtgarten) sowie der Gemeinde Ebenthal ein kleiner Rastplatz im Nahbereich der Sohlrampe am linken Ufer geschaffen werden.

Die von der Stadt Klagenfurt beigestellten Sitzgelegenheiten laden im Sommer vor allem zum Verweilen im Schatten der neu gepflanzen Bäume ein. Erwähnt sei an dieser Stelle, dass sämtliche verpflanzen Sträucher und Bäume im Zuge des Kärntner Heckentags (organisiert durch den Verein Regionale Gehölzvermehrung: https://www.heckentag.at/ ) angeschafft wurden. Darübe hinaus stellte die Gemeinde Ebenthal Kirschbäume zur Verfügung und beauftragte den in der Gemeinde lebenden Künstler Friedrich Kach eine Skulptur für den neuen Rastplatz zu entwerfen.